Aufgrund der Neudurchmischung der Karten in dieser Hockeysaison konnte schon so manch ein überraschendes Resultat verzeichnet werden. So greifen Teams vor dem ersten Aufeinandertreffen oft in die Wundertüte und rechnen nicht mit der Stärke der Gegner. Den Brandis Ladies war es vor dem Spiel gegen die Damen des EC Wil aber bewusst, dass auch unter den Gegnerinnen starke und schnelle Spielerinnen waren, die sich nicht davor scheuen, den Körperkontakt zu suchen. Ausserdem hatte Wil bis anhin noch kein Vorbereitungs- oder Meisterschaftsspiel verloren. Wie erwartet starteten die Wil Ladies mit einer Druckphase ins erste Drittel. Die Defensive der Brandis Ladies wirkte aber souverän und so konnten nach wenigen Minuten auch die ersten Angriffe auf die andere Seite ausgelöst werden. Dank einer Strafe gegen Rebecca Schär durften die Emmentalerinnen in ihrer Lieblingskonstellation agieren: 4 gegen 5. Wie so oft im Boxplay gingen den Gegnerinnen die schnellen Unterzahlspezialistinnen abhanden. So gelang Anouck Hofmann der in den letzten Spielen oft gesehene Shorthander (auf Pass von sich selbst). Wie immer funktionierte auch das Powerplay der Emmentalerinnen gut. Diesmal konnte währen der Überzahlsituation nicht nur dominiert und Druck ausgeübt, sondern auch Tore erzielt werden. So sammelten Marina Zürcher und Marlise Hofmann je einen weiteren Skorerpunkt für den Pass und das Tor zum 2:0.

Im zweiten Drittel konnte auch Melanie Lambert auf ein Zuspiel von Petra Melicherikova - deren Strafe erst gerade abgelaufen war - einschieben. In der Folge leisteten sich die Wilerinnen einige Strafen. Unter anderem wurde ein Check gegen den Kopf von Brandis-Verteidigerin Selina Hehlen durch Wil‘s Ausländerin Anna Caumo mit einer 2’+10’-Strafe geahndet. Das daraus resultierende Powerplay war zwar etwas fürs Hockeyauge, aber leider zu wenig effizient. Dunja Fasel im Tor der Brandis Ladies hatte indes wenig zu tun, denn ihre Vorderleute kämpften in der eigenen Zone aufopfernd und liessen lediglich einen Schuss aus Tor zu.

Im Schlussdrittel war es wiederum eine klare Sache. Trotz eines Treffers durch Leine Nummi auf Pass von Nadja Dierauer brachten die Gäste den Sieg sicher nach Hause und hatten das Spiel zu jeder Zeit unter Kontrolle. Erwähnenswert im letzten Drittel war der Penaltyschuss, den Petra Melicherikova nach einem Foul gegen sie gleich selbst ausführte. Die eigentlich routinierte Spielerin wollte es wohl zu schön machen und konnte den Puck nach einem Sturz vor dem Tor von Elena Mischler nicht mehr hinter die Linie bringen. Das Lächeln auf dem Gesicht der Emmentalerin(nen) blieb aber bestehen. Auch die Strafe wegen zu vielen Spielerinnen auf dem Eis - verschuldet von den drei Centern - trugen sie mit Fassung und Marlise Hofmann bestritt das Boxplay quasi alleine gegen fünf, während ihre Hinterleute ihr Forechecking als Beobachter verfolgen konnten. Eine sechste Feldspielerin kam für Elena Mischler ins Spiel, wovon sich das Heimteam noch einige Schüsse aufs Tor erhoffte. Dennoch waren es die Gäste, die noch einmal feiern konnten. Petra Melicherikova vermochte sich dann doch noch in der Torschützinnenliste einzutragen. So endete das Spiel mit einem verdienten Sieg der Emmentalerinnen nach einem körperbetonten und mässig fairen Match. Mit drei Punkten im Gepäck traten sie die Heimreise sichtlich zurfrieden an.

 

EC Wil Ladies – Brandis Ladies 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)
Sportpark Bergholz, 22 Zuschauer
SR: F. Rentsch, P. Andenmatten

Tore: 11. Hofmann Anouck 0:1, 16. Hofmann Marlise (Zürcher Marina) 0:2, 25. Lambert Melanie (Melicherikova Petra) 0:3, 44. Nummi Leine (Dierauer Nadja) 1:3, 60. Melicherikova Petra (Zürcher Marina, Lambert Melanie) 1:4

Strafen: EC Wil 5 x 2 Minuten, 1 x 10 Minutern, 1 x Penaltyschuss; Brandis Ladies 5 x 2 Minuten

Brandis Ladies: D. Fasel; N. Gerber, L. Dähler; A. Hofmann, S. Forster; P. Melicherikova, M. Zürcher, M. Lambert; M. Hofmann, R. Schär, J. Habegger; S. Hehlen, D. Maurer, M. Moser